Neben der gängigen Gewandung im Frühmittelalter sind vor allem zwei friesische Kleidungsstücke erwähnenswert:
Die Friesenkappe
Friesenkappen wurde in Leens, Oostrum und Rasquert (Niederlande) gefunden. Sie wurden auf das 8./9. Jahrhundert datiert. Charakteristisch ist hier der Windschild, der die Kappe fast modern wirken lässt.
Die Kappen wurden aus feiner Wolle und, wie es bei friesischem Tuch üblich war, in Diamantköperbindung gefertigt. Sie sind im Groninger Museum ausgestellt:
Der Friesenmantel
Der friesische Mantel zeichnete sich durch seine Farbenpracht und Wetterfestigkeit aus.
Die gefundenen Textilfragmente sind aus einer Wollart, die es heute nur noch beim sogen. Pommerschen Landschaf gibt. Diese Schafe kamen wahrscheinlich von der Nord- an die Ostsee.
Auf der Wurt Hessens bei WHV hat man eine „Schafwaschanlage“ aus dem 12. Jh. ausgegraben. Die Wolle wurde VOR der Schur gewaschen und gekämmt. Die verarbeiteten Fasern sind daher sehr langfaserig und fetthaltig. Daher ist der Friesenmantel so wetterfest.
Das Kloster Fulda z.B. bezog jährlich 700 bis 800 davon, um sie mit Gewinn weiterzuverkaufen.
Um den Gewinn zu erhöhen, kürzten friesische Händler wohl von Zeit zu Zeit den Mantel. Überliefert ist, dass Karl der Große sich über diese „modernen“, kurzen Mäntel abfällig äußerte. So “erstarrten ihm die Beine vor Kälte”, wenn er austreten musste. Zu Pferde könne er sich nicht darin einwickeln und als Bettdecke sei ein solcher Mantel auch zu klein.
Dorestad-Schuh
Im frühen Mittelalter trugen die Menschen im nördlichen und mittleren Europa in erster Linie Lederschuhe, welche in einer sogenannten wendegenähten Machart gefertigt wurde. Das heißt, dass die Schuhe zunächst auf Links genäht und im Anschluss daran dann gewendet wurden. Aus diesem Grunde wurden diese Schuhe landläufig auch als Wendeschuhe bezeichnet.
Diese spezielle Form wurde in Dorestad, Friesland gefunden: